Wir lieben Locken, aber leider ist es nicht so einfach diese gut und einfach zu pflegen. Sicher haben Sie auch schon davon gehört, dass Locken eine andere Pflege benötigen als glattes Haar. Hier kommt die Curly Girl Method ins Spiel – kurz CGM genannt. Lesen Sie weiter und finden Sie heraus, was es mit dieser Methode auf sich hat und bringen Sie wieder Schwung in Ihre Locken.
Woher kommt die Curly Girl Method?
Bei dieser speziellen Methode handelt es sich um eine ausgeklügelte Pflege für lockiges Haar. Naturlockenköpfe wissen nur allzu gut, wie schwierig es ist, dass ihre Locken Tag für Tag voller Schwung, Definition und Glanz sind. Auch Lorraine Massey hat sich ausgiebig mit der richtigen Pflege ihrer Locken beschäftigt. Die amerikanische Haarstylistin - und selber Lockenkopf - hat nach langem Tüfteln die perfekte Routine für lockiges Haar entwickelt - die Curly Girl Method.
Massey gilt heute als Pionierin der Lockenpflege. Sie hat nicht nur ein Buch dazu veröffentlicht, sondern inzwischen auch eine Marke gegründet, die sich auf lockiges Haar spezialisiert und obendrauf noch eine neue Art entwickelt, Locken so zu schneiden, dass sie ihren Schwung zurückbekommen. Überzeugt davon, dass Locken nicht nur eine Haartextur, sondern eine Lebenseinstellung sind und auch lockiges Haar ganz viel Liebe verdient, wird die CGM fast schon zur Mission Masseys.
Curly Girl Method - die Regeln im Überblick
Natürlich ist es kein Muss all diese Regeln zu befolgen. Doch langes testen und probieren hat gezeigt, dass folgende Punkte einen nachhaltigen Einfluss auf perfekt definierte Locken haben. Dass sich diese Methode einer breiten Anhängerschaft erfreut, ist ein weiterer Beweis für deren Effizienz.
- Keine aggressiven Shampoos, teilweise gar kein Shampoo zur Haarwäsche
- Co-Washing oder auch das Haarewaschen mit Conditioner ist angesagt
- Kompletter Verzicht auf Silikone führt auf die Dauer zu besseren Ergebnissen
- Produkte ohne Alkohol beugen trockenem Haar vor
- Kämmen und Bürsten nur bei nassem Haar
- Hitze und Stylingtools so gut es geht vermeiden
- Plopping time! Haare am besten mit einer speziellen Routine trocknen, doch dazu später mehr
Wie sieht eine Curly Gurl Routine aus?
Definierte Locken müssen keine Traumvorstellung mehr sein. Mit den richtigen Produkten und dem nötigen Know-How verabschieden Sie sich auch mit lockigem, welligem oder krausem Haar endgültig von Bad Hair Days. Wie das funktionieren soll? Am besten stellen Sie sich eine individuelle Routine zusammen, die nach Curly Girl Methode funktioniert. Hier stellen wir Ihnen unser Vorschlag für eine ausgefeilte Routine vor, damit Traumlocken nicht mehr Träumen angehören:
Schritt 1: Waschen
Wie jede gelungene Pflegeroutine, fängt auch die für lockiges und welliges Haar beim Haarewaschen an. Damit die Locken und Wellen aber schön definiert, voller Schwung und ohne Trockenheit glänzen können, gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Sulfate!
Das richtige Shampoo für Locken
Egal ob sie an den schlechten Ruf der Sulfate glauben oder nicht, wenn Sie lockiges Haar haben, sollten Sie unbedingt einmal versuchen darauf zu verzichten. Warum? Reguläre Shampoos enthalten oft Tenside. Dabei handelt es sich um Reinigungssubstanzen, die dem Wasser helfen Dreck und Schmutz besser aufzunehmen. Viele davon sind sehr aggressiv und lösen nicht nur Schmutz sondern auch die eigenen Öle und Fette des Haares. Die Folge davon? Sie ahnen es schon - trockenes Haar!
Die CGM sieht nun davon ab, solche Tenside und Sulfate in der Pflegeroutine zu verwenden, den Trockenheit ist der Erzfeind von Naturlocken. Sulfate aus Ihrer Haarpflege zu verbannen, wird jedoch gewöhnungsbedürftig. Shampoos ohne Sulfate schäumen kaum. Ständig plagt einem das Gefühl, die Haare werden so nicht richtig sauber oder es fehle etwas. Zudem kann es gut sein, dass die Haare während der Umstellung auf eine sulfatfreie Pflege schneller nachfetten. Also hier ist Geduld gefragt - es wird sich aber lohnen!
Sulfatfreie Shampoos, die sich perfekt für lockiges Haar eignen:
Sulfate sind jedoch nicht der einzige Inhaltsstoff, den es zu vermeiden gibt. Auch Alkohole in der Haarpflege sollten Sie, insbesondere wenn Sie feine oder trockene Wellen haben, ebenfalls meiden. Alkohol ist oft als Konservierungsstoff in unseren Produkten drin. Viele dieser Alkohole trockenen das Haar jedoch aus. Die Curly Girl Methode besagt nicht, dass diese komplett vermieden werden sollten. Wollen Sie jedoch auf Nummer sicher in Sachen definierte Locken gehen, lohnt es sich vielleicht auch Mal auf alkoholfreie Shampoos zurückzugreifen.
Co-Wash
Sulfatfreie Haarpflege ist nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg für perfekte Naturlocken. Eine andere beliebte Methode für Lockenköpfe ist das sogenannte Co-Wash, oder No-Poo. Co-Washing bezeichnet nichts anderes als die Haare mit einem Conditioner zu waschen, also gänzlich auf Shampoo zu verzichten. Der Waschgang mit Conditioner eignet sich perfekt für jeden Tag, da dem Haar so keine wichtigen Fette entzogen werden und es gleichzeitig mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen versorgt wird.
Wie soll das funktionieren? Arbeiten Sie den Conditioner wie ein herkömmliches Shampoo in das Haar ein. Dabei können Sie unbedenklich auch die Kopfhaut massieren. Für viele Curly Girls ist das die Geheimwaffe für definierte Locken!
Schritt 2: Pflegen
Generell brauchen Locken mehr Pflege als gerades Haar. Durch die gekringelte Haarstruktur hat das eigene Haaröl einen viel komplizierteren Weg bis in die Spitzen. Deswegen tendiert lockiges Haar oft zur Trockenheit. Ein guter Conditioner ist somit das A und O der richtigen Pflege für Locken. Am besten massieren Sie den Conditioner auf die Kopfhaut ein, spülen ihn aus (Co-Washing eben) und verteilen dann nochmals eine grosszügige Portion davon auf die Längen und Spitzen, damit er einwirken kann.
Jetzt ist übrigens gemäss Curly Girl Methode der beste Zeitpunkt Ihr Haar zu kämmen. Aber dazu gleich mehr im nächsten Schritt.
Schritt 3: Don't rush - oder eher don't brush
Bei der Umstellung Ihrer Haarpflege Routine sollten Sie immer mit einer Portion Geduld herangehen. Das Haar und auch Sie müssen sich an die neuen Inhaltsstoffe und Schritte gewöhnen. So mag für die einen oder anderen auch dieser CGM Tipp auf Anhieb etwas schwieriger umsetzbar sein; Finger weg von Haarbürsten!
Hat es nicht immer geheissen, man solle seine Haare regelmässig bürsten und kämmen, um einer glänzenden Rapunzelmähne näher zu kommen? Ja und nein. Bei glattem Haar mag Bürsten der Schlüssel zum Erfolg sein, für Locken eher das Gegenteil. Bürsten verteilt eigentlich das auf der Kopfhaut vorhandene Sebum im Haar. Haareigene Fette können sich so um jedes einzelne Haar legen und deren Glanz verstärken. Jedoch nicht bei Locken.
Lockiges Haar ist in Sektionen aufgeteilt. Eine Lockensträhne besteht aus einer Vielzahl einzelner Haare, die sich allesamt in dieselbe Richtung bewegen. Bürstet oder kämmt man Naturlocken, Wellen oder Krausen werden diese Haarbündel zerteilt. Jeder Lockenkopf kennt das Resultat: ein schreckliches Nest voller Frizz und Knöpfe! Die Haare, die eine Lockensträhne bilden, werden so voneinander getrennt, bewegen sich alle in eine eigene Richtung und verknoten sich ineinander.
Wollen Sie Ihre Haare dennoch entwirren, dann am besten mit einem grobzackigen Kamm oder den eigenen Fingern. Der Geheimtipp hier liegt darin, niemals trockenes Haar zu bürsten. Also wenn Sie doch mal das Bedürfnis verspüren mit einer Bürste zu arbeiten, dann nur unter der Dusche, um den Conditioner zu verteilen.
Als Bürsten-Ersatz eigenen sich die Finger perfekt. So wird die Haarstruktur nicht beschädigt, die Haare aber trotzdem entwirrt.
Schritt 4: Styling
Ein gutes Styling und eine Frisur die sitzt, ist lockigem Haar nicht vorbehalten, man muss nur wissen wie! Zwei wichtige Faktoren, um Ihrer Lockenpracht den letzten Schliff zu verliehen, sind Hitze und das Trocknen.
Trocknen: aus der Dusche raus, Turban aus Frottetuch drauf, warten und fertig! Leider ist das nicht so einfach bei lockigem Haar. Gemäss Curly Girl Technik sollten Sie auf Mikrofaser-Tücher umstellen oder ein T-Shirt aus Baumwolle verwenden, um das Haar schonend zu trocknen. Frotte ist sehr rau, nasses Haar sehr anfällig für Schäden. Das raue Material lässt durch die verursachte Reibung das Haar glanzlos und stumpf wirken. Gleiches System funktioniert übrigens ebenfalls bei glattem Haar, auch hier fahren Sie mit dieser Methode glanzvoller.
Das Material ist das eine, die Technik das andere. Die CGM schlägt das sogenannte Plopping vor, um die Locken während dem Trocknungsprozess zu formen. Dabei werden die nassen Haare so nah wie möglich an den Kopf gedrückt und mit einem (Mikrofaser)Tuch in Form gehalten. Der Schwung der Locken soll so um einiges länger anhalten als bei anderen Trockungsmethoden.
Hitze sollte wenn immer möglich vermieden werden. Hier sprechen wir nicht nur von Hitzestyling, sondern eben auch von hohen Wassertemperaturen. Locken fallen schöner und definierter, wenn Sie sich zum Schluss Ihrer Pflegeroutine eine kaltes Abduschen gönnen. Denn wie wir alle schon wissen, trocknet übermässige Hitze das Haar aus. Sollten Sie doch mal das Bedürfnis nach einem anderen Look haben und zum Glätteisen greifen, ist ein Hitzeschutz unabdingbar.
Der krönende Abschluss
Und was darf niemals fehlen? Der krönende Abschluss: das Finish! Lockencreme oder -mousse sorgen zum Schluss für noch mehr Definition und ein in Form halten der Haarstruktur. Wir sind uns sicher, dass alle Curly Girls unter ihnen mit diesen Tipps und Tricks noch mehr Schwung in ihr Leben und ihre Locken bringen können!